3. Orgelfahrt: "Klais mal drei in Köln" am Samstag, 6. Mai 2017

In Fortsetzung unserer kleinen Tradition sind wir dieses Mal nach Köln aufgebrochen. Mit dem Bus machten sich 33 Teilnehmer auf den Weg in die Domstadt. Mit dabei war wieder Herr Dr. Theobald, Werkstattleiter für Restaurierung bei Klais. Er stellte die Orgeln auch musikalisch vor.

Langhausorgel im Kölner Dom von Klais

1. Die Schwalbennestorgel im Kölner Dom

Ein strahlend schöner Tag begleitete uns dieses Mal auf unserer Fahrt. Um flexibler zu sein, waren wir wieder mit dem Bus unterwegs. Nach einer kurzen Kaffeepause hinter Bonn, waren wir pünktlich in Köln, wo wir mit Dr. Theobald vor dem Dom verabredet waren.

Zehn Teilnehmer konnten sich dann auf den Weg hoch zur Schwalbennestorgel machen. Das war den beengten Verhältnissen und einigen steilen Treppen geschuldet, auch musste man schwindelfrei sein.

Jeden Tag um 12 Uhr findet im Dom eine Andacht statt, wo auch schon mal andere Organisten die Orgel spielen dürfen. Heute war dies unser Orgelführer Dr. Theobald.

Die Schwalbennestorgel im Kölner Dom ist eine architektonische und klanglische Meisterleistung. Sie hängt an vier Stahlseilen von der Decke und ist so positioniert, dass sie an jeder Stelle des riesigen Kirchenschiffs gleich gut zu hören ist.

2. Die Vierungsorgel im Kölner Dom

Trotz ihres unscheibaren Aussehens ist auch die Vierungsorgel von 1948 ein bedeutendes Instrument und hat über 90 Register. Außerdem können von dem dortigen Spieltisch alle drei Orgeln zentral gespielt werden.

Nach den Zerstörungen des Krieges sollte schnell wieder eine Orgel her. Da zu diesem Zeitpunkt der Dom noch nicht komplett wiederhergestellt war, entschied man sich für den Platz an der Vierrung. Bald stellte sich jedoch heraus, dass dies akustisch keine gute Wahl war und die Verteilung des Klanges nicht optimal ist.

Als man sich in den 1990er Jahren dann endlich für einen Neubau als sog. Schwalbennest hoch oben in der Kathetrale entschieden hatte, wurde die Vierungsorgel komplett überholt und etwas reorganisiert, um die akutischen Mängel zu verringern.

3. Die Lettner-Orgel in St. Pantaleon

Nach dem Mittagessen im "Reissdorf Brauhaus am Griechenmarkt" brauchte man nur ein paar Schritte, um zum nächsten Programmpunkt der 3. Orgelfahrt zu gelangen. Die romanische Kirche St. Pantaleon kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückblicken. Der eindrucksvolle Bau geht auf eine Klostergründung im 10. Jh. zurück. Damals wurde die bereits aus dem 9. Jh. stammende Kirche erweitert und mit kostbaren Kunstwerken ausgestattet.

Die heutige Kirche ist eine Rekonstruktion nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges. Der gotische Lettner und das Orgelgehäuse konnten in Sicherheit gebracht werden. Nach dem Wiederaufbau, baute Klais 1963 eine neue Orgel in das alte Gehäuse. Erst vor kurzem wurde die Orgel gereinigt. Dr. Theobald stellte die Orgel mit einem fränkischen Marienlied vor. Eine kleine Reminiszenz an seine und die der Vorsitzenden des Orgelfördervereins gemeinsame alte Heimat.

Oben auf dem Lettner hatte man ein besonderes Klangerlebnis, da man genau den Standort der einzelnen Pfeifen heraushören konnte.

Im Anschluss an diese Besichtigung ging es planmäßig um 17 Uhr zurück nach Weißenthurm.